Chlor im Pool — so sorgen Sie für einen gesunden Chlorgehalt

Was ist Chlor und welche Chlorarten gibt es?

Chlor ist ein Desinfektionsmittel, das Mikroorganismen im Wasser abtötet. Fast jeder kennt seinen charakteristischen Geruch aus dem öffentlichen Schwimmbad. Wenig bekannt ist dagegen, dass es unterschiedliche Arten von Chlor gibt: 

 

  • Freies Chlor: Der Anteil von HOCI-Säure (Hypochlorige Säure) im Wasser wird als freies Chlor bezeichnet. Dieser Stoff steht unmittelbar zur Desinfektionswirkung bereit und hält den Pool frei von Fremdkörpern. Es ist auch in höheren Konzentrationen kaum wahrnehmbar.
  • Gebundenes Chlor: Wenn sich freies Chlor an Mikroorganismen, Schweiß oder Harnstoffe bindet, entsteht gebundenes Chlor (Chloramine). Es kann durch eine sogenannte Schockchlorung oxidiert und entfernt werden. Das gebundene Chlor ist ursächlich für den typischen Chlorgeruch.
  • Gesamtchlor (totales Chlor): Die Summe aus freiem und gebundenem Chlor wird als Gesamtchlor bezeichnet.

 

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Darüber hinaus unterscheidet man stabilisiertes und nicht stabilisiertes Chlor:

 

  • Stabilisiertes Chlor (organisches Chlor): Wenn Cyanursäure als Stabilisator zugesetzt wird, bezeichnet man das Ergebnis als stabilisiertes Chlor. Es reagiert im Wasser nur langsam und ist durch die Cyanursäure vor UV-Strahlen geschützt, die seinen Zerfall bewirken würden.
  • Nicht stabilisiertes Chlor (anorganisches Chlor): Ohne Cyanursäure wird das Chlor als nicht stabilisiertes Chlor bezeichnet. Es reagiert sofort, wenn es ins Wasser gegeben wird. Der UV-Strahlung hält es nicht stand und zerfällt relativ schnell. 


Tipp: Der optimale Gehalt der zugesetzten Cyanursäure beträgt 30-50 ppm. Ab 70 ppm gilt die Konzentration als gesundheitsschädlich. 

 

Wie hoch soll der Chlorgehalt sein?

Wenn Chlor richtig dosiert und dem Wasser regelmäßig zugesetzt wird, ist es als Pooldesinfektion sehr wirksam. Ist der Chlorwert zu niedrig, wird das Wasser trüb und Bakterien oder Viren können sich ungehindert vermehren. Ist der Chlorwert zu hoch, kann es neben einem unangenehmen Chlorgeruch zu Haut-, Augen- und Schleimhautreizungen kommen. 

Der Chlorgehalt hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, z. B.:

  • Wasser- und Außentemperaturen
  • Anzahl der Nutzer und Nutzungshäufigkeit
  • Wettereinflüsse wie Sonneneinstrahlung und Luftfeuchtigkeit
  • Insekten, Laub und Staub
  • pH-Wert des Wassers
  • Poolfläche und Filteranlage

Die optimale Konzentration an freiem Chlor beträgt bei Wassertemperaturen:

  • bis 28 °C: 0,5-1,0 mg/L
  • ab 30 °C: 1,2-1,7 mg/L

Wichtig: Bei noch höheren Temperaturen (z. B. in einem Whirlpool) oder bei starker Beanspruchung sollte die Konzentration zwischen 1 und 3 mg/L betragen.
 

Wie und wann sollte der Chlorgehalt gemessen werden?

Idealerweise wird der Chlorgehalt während der Saison einmal pro Woche gemessen. Zur Messung des Chlors stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

Teststreifen und manuelle Chlortester

Die analogen Testverfahren arbeiten mit Teststreifen, Tabletten oder Flüssig-Testmittel-Kits, neigen jedoch zu Ungenauigkeiten. Die Messung des Chlorgehalts ist denkbar einfach. Ein Teststreifen wird für wenige Sekunden (siehe Anwendungshinweise des Produkts) in das Poolwasser getaucht. Anhand der Verfärbung lässt sich dann die Chlor-Konzentration ablesen. 


Besitzen Sie einen analogen Wassertester, wird dieser mit Poolwasser gefüllt, eine Indikatortablette oder -tropfen dazu gegeben, kurz geschüttelt und die entstandene Farbe anhand einer Farbkarte beurteilt. 
 

Digitale und elektronische Testgeräte

Einfach in der Handhabung sind auch digitale oder elektronische Testgeräte, die zuverlässige Messergebnisse liefern. Elektronische Geräte sind zwar teuer, übernehmen aber als stationäre Einrichtungen häufig auch die Zugabe des Chlors. Solche komfortablen Testanlagen eignen sich preislich jedoch eher für große Poolanlagen.

 

Wie reguliert man den Chlorgehalt?

Messwerte zu hoch

Zu hohe Chlorwerte können in vielerlei Hinsicht unangenehme Folgen haben. Daher muss das Chlor reduziert werden. Dazu sind keine chemischen Chlorneutralisatoren wie Natriumthiosulfat oder Wasserstoffperoxid erforderlich. Es genügt in der Regel, die weitere Chlorzufuhr zu drosseln. Geben Sie bis zum optimalen Messwert kein weiteres Chlor ins Wasser und nehmen Sie den Dosierschwimmer heraus. Bei einer Chlor-Dosieranlage reduzieren Sie die Chlorzugabe entsprechend der Anleitung. 


Alternativ können Sie einen Teil des Poolwassers austauschen. Zusätzlich sollten Sie immer die Poolüberdachung öffnen, da die UV-Strahlung die Zersetzung des Chlors beschleunigt.
Tipp: Auch der Pool kann bei Überdosierung in Mitleidenschaft gezogen werden, z. B. durch Ausbleichen der Poolfolie und Korrosion der Metallteile.